Montag, 22.10.2018

Pädophilen-Partei am Ende


von Marco

 
16. März 2010: Die als „Pädophilen-Partei“ bekannt gewordene PNVD (Partij voor Naastenliefde, Vrijheid en Democratie) hat sich aufgelöst. Dies meldeten übereinstimmend mehrere große Zeitungen und Nachrichtenagenturen:

Pädophilen-Partei in Holland löst sich auf

Die PNVD wurde am 31. Mai 2006 in Amsterdam gegründet und sorgte europaweit für Empörung, als sie noch im selben Jahr den Versuch unternahm, bei den niederländischen Parlamentswahlen am 22. November anzutreten. Das Vorhaben scheiterte aus formalen Gründen, denn die Partei hatte damals nicht die vorgeschriebene Mitgliederzahl, die für eine Wahlzulassung notwendig gewesen wäre. Die Partei mit dem naiv-romantischen Weltverbesserungsanspruch trat vordergründig als Kinderrechtspartei auf. Wichtigste Forderung war die „sexuelle Selbstbestimmung“ von Jugendlichen ab 12 Jahren. Im Klartext: Sex zwischen Erwachsenen und 12-Jährigen sollte straffrei werden! Auch Kinderpornographie sollte nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden, schon 12-Jährige sollten legal in kinderpornographischen Produktionen mitwirken dürfen. Darüber hinaus sollten 12-Jährigen auch das Wahlrecht bekommen, Zigaretten rauchen und Alkohol trinken dürfen. Zu den Parteigründern zählte der spätere Schatzmeister Ad van den Berg, der wegen sexuellen Missbrauch eines Kindes vorbestraft war.

Am 9. Juni diesen Jahres wollte die PNVD erneut bei den Parlamentswahlen antreten. Doch auch diesmal konnte sie nicht die erforderliche Zahl von 570 Unterschriften zusammenbekommen. Diese „geringe Wählerunterstützung“ wurde als Grund für die unerwartete Auflösung angegeben. Kritiker sehen darin nur einen Vorwand. Sie vermuten einen Zusammenhang zur aktuellen Missbrauchsdebatte und der damit einhergehenden öffentlichen Empörung. Es mag sein, dass die aktuelle Stimmung eine Rolle gespielt hat, aber der eigentliche Grund dürfte tiefer liegen, denn eine ernsthafte Chance hatte die PNVD ohnehin nie. Nachdem sie den Sprung ins niederländische Parlament verpasste, dümpelte sie in den letzten Jahren nur noch vor sich hin und wurde (außer in Pädophilen-Kreisen) von kaum jemandem beachtet. Trotzdem kann man froh sein, dass es diese dubiose Vereinigung nun nicht mehr gibt. Schon damals musste man sich fragen, in wessen Sinne die von der PNVD propagierten Zukunftsvisionen sein sollten: Im Sinne der Kinder oder im Sinne der Pädophilen? Wäre die PNVD jemals an die Macht gekommen, hätte den Niederlanden ein wahres Horrorszenario geblüht: 12-Jährige, die es als große Ehre empfinden, von ihren großen Kumpels zum Bier eingeladen zu werden und sich in beschwipstem Zustand schnell mal zu Aktionen überreden lassen, die sie nicht im Geringsten überblicken können. Mit „Kinderrechten“ hätte das nicht das Geringste zu tun gehabt, im Gegenteil: Das ständige Hochhalten von Kinderrechten wäre zum brutalen Zynismus verkommen.

Die PNVD führte aber nicht nur die Kinderrechte ad absurdum, sondern auch das Bemühen um jede verantwortungsvolle Pädophilen-Arbeit. Hätten ihr die Rechte der Kinder ‒ wie auch der Pädophilen ‒ wirklich am Herzen gelegen, dann hätte sie sich für eine Verbesserung des Kinderschutzes eingesetzt statt für dessen Unterwanderung. Man tut Pädophilen keinen Gefallen, wenn man sie in ihren kranken Denkmuster und haltlosen Illusionen unterstützt. Stattdessen brauchen wir ein flächendeckendes Netz an Therapieplätzen, wo pädophil empfindende Menschen den verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Sexualität lernen können. Dafür müssen Gelder bereit gestellt werden, dafür muss Überzeugungsarbeit geleistet werden. Das wären politische Forderungen, die den Pädophilen wirklich zugute kämen, aber nicht das Propagieren von sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und 12-jährigen Kindern.

Ich selbst fühlte mich von der PNVD abgestoßen und angeekelt ‒ und zwar vom ersten Tag an! Niemals konnte ich mich auch nur ansatzweise mit den abstrusen Visionen dieser radikal-pädophilen Interessenvertreter identifizieren. Die PNVD gab vor, für die Interessen der Pädophilen einzutreten, doch in Wahrheit tat sie das Gegenteil: Sie zog das öffentliche Ansehen der Pädophilen systematisch durch den Schmutz ‒ und zwar mehr, als jede mediale Hasskampagne das je könnte. Die Machenschaften der PNVD (und ähnlicher Organisationen) waren ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die sich mit oft verzweifelter Kraft bemühen, ihre pädophilen Impulse unter Kontrolle zu halten, um sich niemals an einem Kind zu vergehen. Gerade diesen Menschen hat die PNVD großen Schaden zugefügt, auch wenn sie das vermutlich nie erkannt hat.

Ich bin auch ganz sicher, dass die PNVD nicht für die Mehrheit der Pädophilen sprach, da ergibt sich schon aus statistischen Überlegungen. Nach Hochrechnungen der Charité ist davon auszugehen, dass bei ca. 1% aller erwachsenen Männer zwischen 17 und 75 Jahren eine pirmär-pädophile Ausrichtung vorliegt. Allein für Deutschland ergäbe das eine Zahl von bis zu 200.000 pädophilen Männern. Würden alle davon die kranke Denkweise der PNVD teilen, dann hätte derartige Organisationen einen weitaus stärkeren Zulauf, als das in der Realität der Fall ist. Auch in Deutschland müsste es dann eine Vielzahl von vergleichbaren Gruppierungen geben. Das dies nicht der Fall ist, liegt neben der extremen öffentlichen Ablehnung auch daran, dass die PNVD eben nicht die Mehrheit der Pädophilen repräsentiert, sondern lediglich eine verblendete Minderheit. Die meisten pädophil empfindenden Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ansichten zum Kinderschutz nicht von der „Normalbevölkerung“, so dass sie auch keine eigene politische Interessenvertretung brauchen. Das ist auch der Grund, weshalb so genannte „Pädophilen-Partien“ (sofern es jemals wieder eine geben sollte) niemals eine Chance haben werden.

aktualisiert: 30.04.2011