Erfahrungen mit Medikamenten
Die Behandlung mit triebdämpfenden Medikamenten gilt heute als wichtige Therapieoption bei der Behandlung einer pädophilen Ausrichtung. Solche Medikamente werden nicht nur verurteilten Sexualstraftätern verschrieben, sondern auch Pädophilen, die noch nicht straffällig geworden sind, ihre sexuellen Impulse aber als Belastung empfinden. An dieser Stelle soll Pädophilen die Möglichkeit gegeben werden, über ihre Erfahrungen mit triebdämpfenden Medikamenten zu sprechen.
Die Auswahl eines geeigneten Medikaments muss mit dem behandelnden Arzt sorgfältig abgesprochen werden; schließlich reagiert jeder Patient anders auf die zur Verfügung stehenden Präparate. Jedes hat bestimmte Risikofaktoren und Ausschlusskriterien, die man ebenfalls berücksichtigen muss. Von daher gibt es kein Standardmedikament, das für alle Pädophilen in gleicher Weise geeignet ist.
Im Wesentlichen gibt es drei Gruppen von Wirkstoffen, die zum Einsatz kommen: selektive Serotoninwiederaufnahmerhemmer (SSRI), Antiandrogene und LHRH-Hemmer. SSRIs sind Antidepressiva mit triebdämpfender Wirkung. Manchen Menschen helfen sie, bei anderen bewirken sie nichts oder zu wenig. Antiandrogene Wirkstoffe docken an Testosteronrezeptoren an, blockieren sie und dämpfen so die Wirkung des männlichen Geschlechtshormons. Die so genannten LHRH-Hemmer drosseln dagegen die Produktion des Hormons und bewirken das, was man als chemische Kastration bezeichnet. Jede dieser drei Wirkstoffklassen ist für manche Menschen geeignet und für andere nicht; sie unterscheiden sich in der Stärke der Wirkung sowie in den zu erwartenden Nebenwirkungen. In den Erlebnisberichten sind alle drei Klassen vertreten.
Die hier niedergeschrieben Erfahrungen sollen eine Vorstellung vermitteln, was man von einer medikamentösen Behandlung erwarten kann und was nicht. Sie sollen darüber informieren, mit welchen Wirkungen und Nebenwirkungen man zu rechnen hat, wie sich die Medikamente auf die sexuellen Impulse und auf die Selbstwahrnehmung auswirken. Zu berücksichtigen ist immer, dass die hier geäußerten Erfahrungen rein subjektiv sind. Sie müssen nicht für alle Patienten in gleicher Weise gelten; sie sagen etwas über den Einzelfall und lassen sich nicht verallgemeinern. Auf keinen Fall können sie ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Arzt ersetzen!
von Marco
Die Angst vor den Nebenwirkungen
von Max
von Jonas