Montag, 22.10.2018

Aktuell 2006

    

 

Jay-Jay´s Therapie an der Charité

2. Dezember 2006: Jay-Jay ist Mitte fünfzig und Patient im Therapieprojekt „Kein Täter werden“. Er hatte ein sehr bewegtes Leben hinter sich, bevor er sich an die Charité wandte, um sich wegen seiner pädophilen Ausrichtung behandeln zu lassen. Für „Schicksal und Herausforderung“ beschreibt er seinen überaus schwierigen Lebensweg. Es beginnt mit der trostlosen Kindheit und geht weiter über die nicht weniger schwierige Jugend, als er sich das erste Mal über seine pädophilen Gefühle bewusst wurde. Im Erwachsenenalter beginnt die mühevolle Suche nach einer Lebensperspektive, mit vielen Rückschlägen und Enttäuschungen. Heute hat Jay-Jay es geschafft, ein einigermaßen stabiles Leben zu führen. Im Therapieprojekt der Charité lernt er, mit seiner pädophilen Ausrichtung umzugehen und sie unter Kontrolle zu halten.

Unter Erfahrungen findet ihr seine anrührende und zutiefst bewegende Geschichte, die tief unter die Haut geht. Alle, die allzu schnell über pädophil empfindende Menschen urteilen, sollten sich diese Geschichte durchlesen!

 

Diskussion im Spiegel-Forum:

16. Oktober 2006: Im Spiegel-Forum gab es inzwischen eine ausführliche Diskussion zu dem besagten Artikel. Auch ich war dabei und habe eifrig mitdiskutiert:

Pädophilie – mit Therapie gegen Kindesmissbrauch?

Obwohl die üblichen Stammtisch-Parolen nicht ausleben, war es eine erstaunlich sachliche und sehr kontruktive Diskussion. Inzwischen ist sie ganz überraschend wieder geschlossen worden, ist allerdings noch abrufbar. Schade, von einen renommierten Nachrichtenmagazin wie dem „Spiegel“ hätte ich mehr Courage ewartet! Wovor hatte man Angst? Dass man sich zum Sprachrohr der Pädophilen macht? Ich finde, diese Angst war unberechtigt. Bestimmte Leute traten zwar sehr penetrant auf, aber es gab gute Gegenargumente, die wenigen Vertreter aus der radikalen Pädophilen-Szene hatten keinen leichten Stand!

 

Spiegel-Artikel erscheint online:

9. Oktober 2006: Der Spiegel-Artikel ist inzwischen auch online erschienen:

 Es ist einfach Schicksal

 

„Es ist einfach Schicksal“:

2. Oktober 2006: In der heutigen Ausgabe des „Spiegel“ Nr. 40 gibt es einen Artikel über den Lebensweg eines pädophilen Mannes: Unter dem Titel „Es ist einfach Schicksal“ geht es um die Geschichte von Ralf P., der noch einem Kind etwas getan hat. Damit das auch so bleibt, hat er sich entschlossen, die Hilfe der Charité in Anspruch zu nehmen. Gegenüber dem „Spiegel“ erzählt er von seinem alltäglichen Kampf und den Beweggründen, die ihn dazu veranlasst haben, sich Hilfe zu suchen.

Ich hatte die Möglichkeit, den Artikel schon vorab zu lesen und bin beeindruckt, mit wieviel Sachverstand und Sensibilität über ein so schwieriges Thema berichtet wird. Es wird deutlich, unter welchem inneren Druck diese Männer stehen und mit wieviel fast schon verzweifelter Energie sie versuchen, nicht zum Täter zu werden. Ein wirklich sehr lesenswerter Artikel!

 

Schicksal und Herausforderung geht an den Start

6. September 2006: Ich freue mich, mit dieser Seite die Arbeit von „Verantwortung für Kinder“ fortführen zu können. Die Ziele sind nach wie vor die gleichen: Es geht um einen verantwortungsvollen Umgang mit der pädophilen Ausrichtung, im Mittelpunkt steht der Grundsatz vom absoluten Verzicht auf Sex mit Kindern. Der Traum von der einvernehmlichen Sexualität soll als Illusion entlarvt werden. Die Mechanismen der eigenen Selbsttäuschung sollen erkannt und benannt werden, damit man sie ersetzen kann zugunsten einer realistischen Sichtweise im Sinne des Kinderschutzes. Außerdem sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, die nicht gelebte Sexualität bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren, z. B. durch freundschaftliche Kontakte, durch gesellschaftliches Engagement für Kinder usw.

Ein Forum gibt es allerdings nicht mehr, für die dafür notwendige Betreuung fehlt mir die Zeit. Stattdessen möchte ich eine seriöse Informationsseite bieten, mit vielen interessanten und auch sehr persönlichen Texten, bei denen immer es überall um ein zentrales Grundanliegen geht: Den verantwortungsvollen Umgang mit pädophiler Sexualität.

Der Name der Seite ist angelehnt an den Titel meines Aufsatzes. Er soll die zwei gegensätzlichen Aspekte deutlich machen, die mit dem Problem der Pädophilie verbunden sind: Da gibt es eine schicksalhafte Komponente, die man nicht beeinflussen kann und die man annehmen muss. Darin liegt aber gleichzeitig die besondere Herausforderung, verantwortungsvoll mit diesem Schicksal umzugehen.

Ich freue mich auf viele interessierte, aber hoffentlich auch kritische Besucher!

aktualisiert: 01.01.2015