Pädo-Erfahrungen
Hier ist Platz für ganz persönliche Erfahrungsberichte von pädophilen Menschen. Dies können Schlüsselerlebnisse der unterschiedlichsten Art sein: Kindheitserinnerungen, Therapieeindrücke, Outingerfahrungen und vieles mehr. Wir möchten anderen Betroffenen Gelegenheit geben, über ihre oftmals sehr belastenden Erlebnisse zu sprechen, über die sie sonst mit niemandem reden können, denn leider machen Pädophile oft die Erfahrung, dass sie nur auf ihre sexuelle Ausrichtung reduziert werden. Für den Menschen hinter dieser Ausrichtung, für seine Geschichte und seine Probleme, interessiert sich kaum einer.
Hier können sich pädophile Menschen darüber austauschen, wie sie mit schwierigen Situationen fertig geworden sind. Auch wenn jede Geschichte ganz einmalig ist: Die Probleme, mit denen man als Pädophiler konfrontiert wird, sind universell und wiederholen sich. Da kann es sehr hilfreich sein zu sehen, wie andere mit einer Situation umgegangen sind, die man selbst schon erlebt oder zumindest in Gedanken schon einmal durchgespielt hat. Aber auch Nicht-Pädophile können viel aus diesen Geschichten lernen, denn leider gibt es immer noch viele Menschen, die allzu gern den Stab über pädophil empfindende Mitmenschen brechen, ohne sich jemals in deren Situation hineinversetzt zu haben.
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Marco: „Mein sexuelles Selbstbild früher und heute“
Marco, der Gründer von „Schicksal und Herausforderung“, meldet sich 5 Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Team mit einem neuen Beitrag zurück. Er berichtet, wie sich seine neu entdeckte Erwachsenensexualität auf sein sexuelles Selbstbild ausgewirkt hat, sowie darüber, was für Zweifel und auch Änste damit für ihn verbunden sind.
Max' Gedicht darüber, was ihn teils Belastendes umtreibt wenn ein Zusammentreffen mit Kindern bevorsteht, der Besuch bei einer befreundeten Familie oder ähnliches.
Jintos Story (Triggerwarnung!)
Jinto ist in den Vierzigern und homopädophil. Er hat geraume Zeit in einer Partnerschaft mit einer Frau gelebt. Als diese zerbrach, zerbrach auch etwas in seinem Leben, das ihn stabilisiert hatte. In dieser Phase lernte er einen Jungen kennen und es kam zum Missbrauch. Über Jahre! Schließlich wurde Jinto angezeigt und hat mittlerweile seine Gefängnisstrafe verbüßt. Im Strafvollzug begann er zu begreifen, was er dem Jungen damit angetan hatte und schreibt nun hier seine Geschichte und seine Ansichten nieder. Anbei noch eine Warnung: der Text könnte triggern! Deshalb, wer sich nicht für stabil genug hält: lieber nicht lesen.
Der Bericht zeigt auch die Verantwortung der Eltern deutlich auf, denn laut Jinto wussten sie zu jeder Zeit, was zwischen ihm und Ihrem Jungen lief. Sie haben das aber toleriert und ihre Aufsichtspflicht damit grob verletzt. Wie traurig, dass selbst Eltern offenbar mitunter vergessen, was sexuelle Übergriffe für ihre Kinder bedeuten.
Wir hoffen Jinto kann und wird seinen nun eingeschlagenen Weg fortsetzen.
Dieser Text von Max ist von den kleinen Cartoons inspiriert, die unter dem Titel „Liebe ist…“ bekannt sind. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Casali, http://www.liebe-ist.net/) Sie nehmen Dinge des Lebens zu zweit ein wenig auf den Arm und erzählen mit einem Augenzwinkern davon, was es heißt, jemanden zu lieben. Mit etwas weniger Augenzwinkern geht dieser Text an das Thema Pädophilie heran: er nimmt 3 Aspekte auseinander, die mit Pädophilie zu tun haben: einmal den Aspekt der Neigung und der Gefühle an dem es für viele von uns zwei Komponenten gibt: die Aspekte der Kinderliebe, die manche von uns zu guten Freunden für Kinder oder unter Umständen gar zu guten Pädagogen machen können, und jene Aspekte, die die meisten als belastend empfinden: die Bereiche in denen stärker der sexuelle Gefühle durchkommen und die einen eben „zu stark“ zu Kindern hinziehen. Und der dritte Aspekt ist das, was eigentlich nicht mehr die Neigung an sich ist, nämlich die Verhaltensebene die den Impulsen folgt
Es sind weder alle Punkte ganz ernst gemeint, noch treffen sie alle auf jeden Pädophilen zu, noch treffen alle auf Max zu. Es ist die Sicht von Max auf die Neigung Pädophilie insgesamt.
Ein zweites Gedicht von NewMan, dass ein bisschen an Gabriels „Gedanken zur Liebe“ denken lässt. Ein sehr nachdenklich stimmendes Gedicht. Es handelt von dem Widerspruch zwischen lieben und Liebe ausdrücken bzw. ausleben zu können, den wir als Pädophile erleben. Von dem oft unerfüllbaren Wunsch nach Liebe und romantischer Nähe. Von all dem, was es ausmacht zu lieben und zurück geliebt zu werden. NewMan ist kernpädophil und hat somit fast keinen Draht zu erwachsenen Frauen, was Liebe und Partnerschaft angeht. Hier schildert er sein Erleben mit diesem Schicksal in poetischen Worten.
Diese Frage muss Max sich oft anhören, wenn er sich mit Kindern abgibt. In seinem neuesten Beitrag erklärt Max, warum er den Umgang mit Kindern trotz seiner pädophilen Ausrichtung nicht vollständig meidet und solchen Situation ‒ bei aller unbestreitbaren Problematik ‒ sogar etwas Positives abgewinnen kann.
Max hat seine Urlaubserinnerungen aus den Jahren 2007 und 2008 aufgeschrieben. Sie sind geprägt von einem Gefühl, das viele Pädophile gut kennen werden; nämlich dem gedanklichen Hängenbleiben in der eigenen Kindheit, von dem man sich zeitlebens nie ganz lösen kann. Bei Max kommt noch seine ADHS-Problematik dazu, die aus seiner Sicht mit dazu beigetragen hat, dass er als Kind nur schwer mit Gleichaltrigen zurecht kam.
Das kleine Gedicht von NewMan ist zwar nicht lang, gibt aber seine persönliche Stimmung gut wieder. Seine Zeilen erzählen vom ständigen Kampf um Selbstkontrolle und Verzicht, aber auch von der Suche nach gesellschaftlicher Anerkennung, die Menschen mit pädophilen Empfindungen noch allzu oft verwehrt wird.
Gedanken zur Liebe ‒ eine Antwort an Gabriel
In seiner ausführlichen Antwort auf Gabriels letzten Beitrag beschreibt Max sehr treffend, worin sich seine Gefühlswelt als Pädophiler von der eines Nicht-Pädophilen unterscheidet:
In einem seiner eindrucksvollsten Texte beschreibt Gabriel, was es heißt, mit Liebesgefühlen zu leben, die auf ewig unerfüllbar bleiben werden ‒ und die niemals die Chance haben werden, auf Gegenliebe zu stoßen.
Unter diesem poetisch anmutenden Titel berichtet Max von einer Begebenheit aus dem Jahr 2006, als er gemeinsam mit einer Gruppe von Kindern in einem S-Bahn-Abteil saß. Was diese Geschichte so liebenswert macht, ist die besondere Sensibilität für die kleinen Momente des Alltags. Scheinbar beiläufige Momente, denen Nicht-Pädophile oft keinerlei Bedeutung beimessen, die man als Pädophiler aber viel intensiver wahrnimmt.
Was ich in der Therapie gelernt habe
Max gehörte zu den ersten Patienten, die im Jahr 2006 am Therapieprojekt „Kein Täter werden“ der Berliner Charité teilgenommen haben. Hier erzählt er von seiner Vorgeschichte. Max erklärt, wie er beinahe straffällig wurde, wie er zur Charité fand und was für Erfahrungen er dort gemacht hat:
NewMan ist pädophil und ließ sich ich an der Charité in Berlin behandeln. Auf dem Weg zur Therapie hatte er einmal eine Begegnung mit einem kleinen Mädchen, das ihm in der S-Bahn gegenüber saß. Für ihn war diese Begegnung eine Art „Feuerprobe“, die durchaus hätte kritisch werden können. Doch dank seiner an der Charité erworbenen „Fertigkeiten“ hat NewMan diese Situation mit Bravour gemeistert.
Gabriel ist ein junger Mann von Ende 20, arbeitet als Lehrer und hat eine sehr verantwortungsbewusste Einstellung im Umgang mit seiner Pädophilie. Für „Schicksal und Herausforderung“ hat er seine Lebensgeschichte niedergeschrieben.Albanien
Was hat mir die Therapie gebracht?
Die Therapie an der Charité ist für Jay-Jay inzwischen zu Ende gegangen. Aus diesem Anlass blickt er zurück und zieht seine ganz persönliche Bilanz dieser erfolgreichen, aber auch sehr anstrengenden Zeit. Seine klaren und nachdenklich stimmenden Worte zeigen, wie wichtig solche Therapieprojekte sind.
Jay-Jay ist Mitte fünfzig und Patient im Therapieprojekt „Kein Täter werden“. Er hatte ein sehr bewegtes Leben hinter sich, bevor er sich an die Charité wandte, um sich wegen seiner pädophilen Ausrichtung behandeln zu lassen. Es beginnt mit der trostlosen Kindheit und geht weiter über die nicht weniger schwierige Jugend, als er sich das erste Mal über seine pädophilen Gefühle bewusst wurde. Im Erwachsenenalter beginnt die mühevolle Suche nach einer Lebensperspektive, mit vielen Rückschlägen und Enttäuschungen. Heute hat Jay-Jay es geschafft, ein einigermaßen stabiles Leben zu führen.
Zwei Pädophile im Schachverein
Marco, der Gründer von „Schicksal und Herausforderung“, erzählt in diesem ergreifenden Bericht von seinen Erfahrungen mit einer fragwürdigen Gruppentherapie bis hin zum unfreiwilligen Outing vor dem Schachverein.