Hilfe für Pädophile
Diese Seite versteht sich als Informationsangebot für pädophil empfindende Menschen, die verantwortungsvoll mit ihrer Neigung umgehen möchten, ohne sie auszuleben. Grundlage meiner Arbeit ist die Überzeugung, dass es keine einvernehmliche Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern geben kann. Unseres Erachtens sind für pädophile Menschen vor allem drei Dinge wichtig:
1. Die Arbeit an der Impulskontrolle. Es muss gewährleistet sein, dass man seine Sexualität immer und unter allen Umständen unter Kontrolle hat.
2.Realistische Wahrnehmung von Kindern und Anerkennung der Tatsache, dass die kindliche und die erwachsene Sexualität nicht miteinander vergleichbar sind.
3. Selbstannahme als Pädophiler und Entwicklung einer realistischen Lebensperspektive mit hinreichender Kompensation für die unerfüllte Sexualität.
Eine therapeutische Begleitung ist für viele Betroffene unumgänglich. Das Ziel einer Therapie kann jedoch nicht darin liegen, die pädophile Neigung abzulegen, denn dieses Vorhaben stellt nach heutigem Wissensstand ein unrealistisches Ziel dar. Man kann nur dann verantwortungsvoll mit seiner Sexualität umgehen, wenn man sie annimmt und sich bewusst mit ihr auseinander setzt. Wer seine pädophile Identität unterdrückt oder ablehnt, läuft viel eher Gefahr, die Kontrolle über sich und sein Verhalten zu verlieren. Trotzdem ist es unabdingbar, dass sich jeder Betroffene der besonderen Problematik stellt, die mit einer pädophilen Neigung verbunden ist. Der Schutz der Kinder muss immer an oberster Stelle stehen. Der absolute Verzicht auf jegliche Sexualität mit Kindern ist die Grundvoraussetzung, um als pädophiler Mensch verantwortungsvoll mit dieser Neigung leben zu können.
Lebenslange Selbstdisziplin
Längst nicht alle Pädophile werden diesem Anspruch gerecht. Leider gibt es noch viel zu viele, die nicht bereit sind, auf das Ausleben ihrer Sexualität zu verzichten. Sie idealisieren ihre Neigung und pflegen ihre Überzeugung, dass auch Kinder sich sexuelle Kontakte mit Erwachsenen wünschen. Einige Pädophile haben sich so sehr in ihr fatales Weltbild hinein gesteigert, dass sie nicht mehr zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes unterscheiden können. Sie fühlen sich wie „Freiheitskämpfer“ für die angeblich unterdrückte Sexualität des Kindes. Wir geben uns nicht der Illusion hin, solche Menschen überzeugen zu können. Die Einsicht und die Motivation muss jeder selbst aufbringen, denn man kann niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Als Pädophiler muss man lernen, Kinder so zu sehen, wie sie sind: Junge Menschen in der Entwicklung und keine kleinen Erwachsenen. Nur wenn man das begriffen hat, kann man auch ihre Bedürfnisse und ihre Grenzen respektieren. Dies bleibt für jeden pädophilen Menschen eine lebenslange Aufgabe.
Interessenarbeit für Pädophile ist nur dann legitim, wenn sie den Erfordernissen des Kinderschutzes gerecht wird. Umgekehrt ist auch ein wirksamer Kinderschutz nur dann möglich, wenn die Pädophilen nicht von vornherein aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden, sondern wenn man ihnen eine faire Chance gibt und ihnen eine realistische Lebensperspektive aufzeigt. Wir sind überzeugt, Pädophilenarbeit und Kinderschutz sind nicht gegeneinander möglich, sondern nur miteinander. Diesen Weg versuchen wir mit dieser Seite vorzuleben. Die Namensgebung „Schicksal und Herausforderung“ sol die zwei gegensätzlichen Aspekte zum Ausdruck bringen, die das Problem der Pädophilie ausmachen:
Eine pädophile Neigung ist ein persönliches Schicksal, das man annehmen und akzeptieren muss. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen; wer gegen seine Gefühle ankämpft, macht es nur noch schlimmer.
Eine pädophile Neigung ist aber kein Schicksal, auf dem man sich ausruhen kann. Als Betroffener hat man Zeit seines Lebens die besondere Verpflichtung, verantwortungsvoll mit dieser Neigung umzugehen. Jeder Pädophile muss nach Wegen suchen, wie es ihm gelingen kann, so mit seiner Neigung umzugehen, dass er sie stets unter Kontrolle hat und kein Kind damit gefährdet. Dieser Verantwortung muss man sich stellen, genau hier liegt die große Herausforderung: Nur durch den bewussten Verzicht auf Sexualität kann man zeigen, dass man Kinder wirklich liebt und achtet. Auf diese Weise kann man Kinder vielleicht sogar noch sehr viel tiefer und bewusster lieben als viele andere Menschen.
Die Dialektik von Schicksal und Herausforderung
Schicksal und Herausforderung sind also zwei Aspekte ein und derselben Sache. Den einen Teil, die schicksalhafte Veranlagung, hat man nicht in der Hand. Diesen Teil muss man annehmen und damit leben, so gut es eben geht. Was man aus dieser Neigung macht, das hat man hingegen sehr wohl in der Hand, und diese Verantwortung kann einem auch keiner abnehmen. Pädophilie ist ein persönliches Schicksal, aber keins, vor dem man resignieren darf, sondern eins, das man aktiv gestalten und in die Hand nehmen muss, im Sinne der Kinder und im Sinne der Selbstachtung. Auf dieser Website beschreiben wir unseren ganz eigenen Weg, wie Pädophile es geschafft haben, mit einer pädophilen Ausrichtung umzugehen, ohne sie jemals auszuleben. Wir präsentieren kein allgemeingültiges Rezept, sondern unsere persönlichen Erfahrungen.
Wir sind natürlich nicht die Einzigen, die zu diesem Thema etwas zu sagen haben. Es gibt andere Pädophile, die sich für einen ähnlich verantwortungsvollen Weg entschieden haben, auch wenn sie sich damit nicht an die Öffentlichkeit trauen. Und es gibt andere Angehörige von Pädophilen oder anderweitig Betroffene, die über ihre Situation einfach auch einmal sprechen müssen. Auch diese Leute haben sich oftmals sehr intensive Gedanken gemacht, die es wert sind, andere daran teilhaben zu lassen. Deshalb möchten wir mit dieser Seite auch anderen Betroffenen die Möglichkeit geben, ihre Meinungen und Gedanken hier zu veröffentlichen.
Unser langfristiges Ziel ist eine umfangreiche Sammlung von persönlichen Erfahrungsberichten, in denen sich jeder Betroffene mit seinen Sorgen und Problemen wiederfinden kann, und eine Plattform, die die Kommunikation und die Aufklärung über die Realität eines verantwortungsvollen Lebens mit pädophiler Neigung ermöglicht. Dabei soll es um alle Themen gehen, die für pädophil empfindende Menschen von Bedeutung sind. Dazu gehören vor allem Therapieerfahrungen, die Wirkung von Medikamenten, der Umgang mit Kindern und natürlich gesellschaftliche Probleme, z. B. beim Outing vor der Familie und vor Freunden. Zahlreiche Gästebucheinträge und E-Mails zeugen bereits davon, dass solche Erfahrungsberichte anderen Betroffenen wie Angehörigen und sogar Überlebenden sexuellen Missbrauchs eine große Hilfe sein können, nicht den Mut zu verlieren, sondern ihren ganz eigenen Weg zu gehen. Jeder, der dazu etwas zu sagen hat, ist ausdrücklich aufgerufen, aktiv am Ausbau dieser Seite mitzuarbeiten!